Feierlichkeiten sind immer ein schöner Anlass, um zu dekorieren.
Ich durfte für eine größere Feier von fast 100 Menschen die Dekoration für 12 Tische übernehmen. 50 € hatte ich als Budget. Klar war für mich damit, es wird viel selbst „gemacht“ und nur ein bisschen gekauft.
Ich wollte eine herbstliche Deko, die sowohl festlich als auch rustikal ist und vordergründig aus Naturmaterialien besteht. Dazu plante ich einen zentralen großen Tischstrauß, üppig, aber eher niedrig. Lange habe ich gedacht, bei den anderen Tischen nur die Herbstdeko zu verteilen. Ich entschied dann aber, auf die anderen Tische zusätzlich noch eine kleine einzelne Blume zu stellen, um den festlichen Charakter etwas mehr zu betonen. Dafür habe ich auf einen teuren Floristenstrauß verzichtet und selbst etwas zusammengestellt, um das Budget zu halten.
Kleine Blumendekoration für viele Tische
Für 11 Tische plante ich also eine kleine festliche Dekoration mit einer Blume für die Mitte das Tisches… Dafür brauchte ich Vasen… 11 Vasen habe ich nicht, also wählte ich Marmeladengläser als Alternative. Diese habe ich mit braunem Füllstoff aus Packpapier grob umwickelt (aus einer Lieferung aufgehoben – 0 €) und mit einem weißen breiterem Geschenkband (0,95 €) versehen. Ich wollte es rustikal und doch chick. Irgendwie eben auch Landhaus.
Als einzelne Blumen hatte ich zunächst herbstliche Dahlien im Kopf, die aber nicht so robust sind und vielleicht eine längere Autofahrt nicht überlebt hätten. Allerdings konnte ich ja auch keine Edelblumen kaufen (zu teuer) und war daher bei einer Blumenkette. Was gibt es dort fast immer…?: Rote Rosen. Die waren günstig (20 Stück für 6 €), bringen Farbe rein und sind immer auch ein Zeichen von: „Ich mag dich“.
Dazu wollte ich Efeu arrangieren, den ich sammeln konnte und damit das Budget nicht strapazierten musste. Am Ende hatte ich ungeplant sogar noch etwas Schleierkraut vom Blumenstrauß übrig, welches ich auf die Vasen verteilt habe. Das wirkte in der Summe – aus meiner Sicht – festlich, für mich beinahe wie zu einer Hochzeit.
Die naturnahe Herbstdekoration
So puristisch sollte es ja aber nicht bleiben, sondern mit Naturmaterialien deutlich aufgelockert werden. Die Herausforderung war ja nun aber auch, 12 Tische zu bestücken, also überhaupt genügend Material zu haben. Die spezifischen Herbstmaterialien der Natur sind nun doch z. T. schnell verrottet oder schlichtweg abgesammelt, also war Eile geboten. So haben ich und mein kleines Team von drei Leuten schon Wochen vorher begonnen, bei Spaziergängen das zu suchen, was ich und wir im Sinn hatten. Damit die Sachen in der langen Zeit nicht gammeln/schimmeln, habe ich sie offen oder in Stoffbeuteln gelagert. Das Wohnzimmer und der Balkon waren in der Zeit schon etwas zugestellt… :-D
Gesammelte Naturmaterialien für die Esstische
- Kastanien
- Eicheln
- Bucheckern-Hülsen
- Kleine Äpfel
- Holzstückchen
- Mispeln
- Lamiponblumen
- Kiefernzapfen (nochmal richtig getrocknet)
- Walnüsse
- Rote Beeren
- Blätter (in Zeitungspapier getrocknet/gepresst)
Sonstiges Zubehör, das wir besorgt bzw. aus eigenen Beständen mitgebracht haben:
- Teelichter (vom Budget)
- Stabfeuerzeug (vom Budget)
- Einfache Teelichthalter aus Glas
- gebastelte Teelichthüllen aus Papier
- Teelichthalter aus kleinen Einweckgläsern mit Blättern beklebt
- Kleine Holzscheiben
- 3 große Vasen
- 2 kleine Vasen
Die Tische wurden mit der kleinen Rosendeko und den Naturmaterialien als Streudeko geschmückt. Es kamen jeweils noch drei Teelichthalter dazu, ein herbstlicher und zwei aus buntem Pergamentpapier, die vom Dekoteam vorbereitet und dann vor der Veranstaltung nur noch aufgestellt wurden. Für die Pergamenthüllen braucht man aus Brandschutzgründen noch einen kleinen Glas-Teelichthalter.
Vor Ort, mit gewissem Vorlauf (in dem Fall am Vorabend), habe ich selbst noch den zentralen Blumenstrauß zusammengestellt und gleich noch alle weitere…. Das hat echt Spaß gemacht. Aber erstmal musste ich das Material dafür besorgen…
Frische Blumendeko für den Tischstrauß
Da ich mich aus Kostengründen gegen den Floristen entschieden hatte, war ich nun gefragt, Blumen zu besorgen, die in etwa meiner Vorstellung einer festlicher Herbstdeko entsprachen. Klar war auch, „alles“ ging nicht, schließlich war es ein Zeitthema (nur ein Geschäft würde auf dem Weg vor dem Abholen meines Jüngsten aus der Kita zu realisieren sein) und natürlich ein Kostenthema.
Die „Zutaten“:
- 8 Stück rote Rosen (übrig von der Tischdekoration)
- 1 Packung Hagebutten (4 €)
- 1 Packung- 5 Stück Chrysanthemen gelb (4 €)
- 1 Packung – 4 Stück- Chrysanthemen braun-orange (4 €)
- 1 Packung – 10 Stück – orangene Rosen (3 €)
- 1 Packung Schleierkraut (2 €)
- 2 Zweige grüne Blätter – vermutlich Lorbeer (je 1,50 €)
- Efeuranken, z. T. mit Blüten
- Hortensienblüten (Garten)
- Zweig mit Knallerbsen (Garten)
- Garten-Fuchsschwanz (violette Pflanze) (Garten)
Schon beim Kauf war mir klar, dass mehr als genug Blumen für den zentralen Strauss sind, so dass von den Packungen noch weitere Vasen befüllt werden konnten. So entstand der Tischstrauß, ein Strauß für den Platz auf der Bühne vorm Rednerpult, einer am Empfang und je ein kleiner am Buffet und am Sektempfang.
Alles war am Abend vorher fertig. Die Blumen hatte ich am Tag vorher gekauft, im Eimer mit etwas (!) Wasser im Auto transportiert und alle frisch vor Ort angeschnitten und arrangiert. Es ist tatsächlich nichts eingegangen, was einer meiner größten Sorgen war. Das mit den weiteren Sträußen hatte ich in der Tat vor Ort entschieden, auch wenn mir mein Gefühl schon gesagt hatte: Nimm noch Vasen mit… (was ich auch tat)… da gibt es sicher noch Ecken, die zu schmücken sind. Allerdings einen offiziellen Auftrag hatte ich nur für die Tischdeko der 12 Tische… wie das eben so ist… Mitdenken ist auf jeden Fall nicht schlecht. ☺️
So dekorierten wir dann auch den Raum und hatten zum Glück noch viel Material zur Verfügung.
Zur weiteren Raumdekoration:
- Hortensien in kleinere Stücke zerpflücken – mittig auf Stehtische
- Efeuranken mit Teelichtern in Fensterbänke
- Efeuranken und kleinen Blumenstrauß auf das Buffet
- Kleiner Blumenstrauß, Kürbisse, Johannisbrotschoten am Sektempfang
Leider habe ich hier keine Fotos mehr gemacht… Aber alles in allem war es eine kleine, aber feine Deko und hat für sehr viel positives Feedback gesorgt, was mein Team und mich echt gefreut hat.
Nachtrag: Persönliches… Prozess… Orga… Befindlichkeiten…
Ein bisschen geahnt habe ich es ja schon, aber wenn ich ehrlich bin, dann war ich im Orga-Prozess ganz schön aufgeregt – vor Vorfreude und parallel aber auch teilweise nervös, ob alles so klappt. Zwar mache ich immer mal kleine Dekosachen, aber ich bin eben kein Experte und so eine große Nummer und ich? Geht das zusammen? Ja, es geht. Geholfen hat mir ein sehr wohlwollendes Setting und die Sicht, dass es nicht perfekt sein muss und dass es eh „1000“ Varianten gibt, wie das Ergebnis ausfallen könnte.
So hatte ich Gelegenheit, mich mal ausprobieren. Erfahrungen zu sammeln. Mir Anregungen zu holen. Ein grobes Konzept festzulegen und Aufgaben / Verantwortlichkeiten mit jedem Einzelnen abzustimmen. Das hat mir schon Spaß gemacht und mich auch gefordert: Zu erleben, dass zwei aus dem Team krank wurden, aber uns wenigstens ihre Sachen noch zur Verfügung stellten… Dafür dann beim finalen Aufbau vor der Feier nur noch zu zweit zu sein… Das sind so Momente, bei denen die Grenzen deutlich werden und ich in der Führung so diverse Adrenalinschübe bekommen hatte und nur noch hoffte, dass wir das in dem kurzen Zeitfenster schaffen. Morgens hatten wir eine Stunde, bis die ersten Gäste kamen und dann nochmal eine Stunde bis zum Start… Und es hat alles geklappt.
Es war eine sehr schöne Feier und am Ende durften sich alle Gäste von der Deko etwas mitnehmen… die Rosen… und fast alles, was es so gab. Ich habe die Gäste zum Teil einzeln angesprochen und zum Glück wurde das auch gut angenommen. Denn es war zum Aufheben viel zu viel (Wir hatten auch Unmengen an Kastanien und Eicheln übrig, die ich dann nicht mehr verwenden wollte- um es nicht überladen) und wegwerfen wollte ich es nicht. Allerdings hätte ich mich selbst noch von mehr Dingen trennen können und sollen. Aber das fällt mir eh schwer… loszulassen… wenn es doch so schön war…
Traumfänger 