Geplante Obsoleszenz
So nennt man es, wenn Produkte mit Absicht überflüssig werden sollen, um dann ausgetauscht bzw. erneuert zu werden; ein geplantes Verfallsdatum durch technische Mängel. Lange Jahre forschten Wissenschaftler nach der ultimativen Haltbarkeit. Heute wird „für“ den Endverbraucher anders geforscht.
Glühbirnen, die eigentlich 100 Jahre halten könnten.
Statt 100 Jahre Brenndauer schaffen Glübirnen heute nur noch 1000 Stunden (das sind bei 24h/Tag =weniger als 50 Tage Dauerbrennen).
Halten sich Hersteller nicht daran, werden Sie durch Geldstrafen belangt.
Damals, vor einer Regelung, war das noch anders. Hier ein Übrigbleibsel: eine über 100 Jahre alte Glühbirne in Livermor (seit 1901), für die sogar eine eigene Webcam eingerichtet wurde (die Webcams mussten wegen Defekten selbst mehrmals erneuert werden…)
Wie hat die geplante Obsoleszenz begonnen?
Zur Förderung der Wirtschaftskraft sollte der Bürger seit den 1920ern irgendwie animiert werden, mehr zu kaufen. Das geht durch die Bildung neuer Bedürfnisse (geändertes Design), aber auch durch gezielten Verschleiß, z.B. in Damenstrümpfen oder bei Autos, Druckern…
Ziel war, das Wachstum weiter zu beschleunigen.
Welche Waren sind betroffen?
Besser wäre vielleicht zu fragen: Welche nicht?
Gezeigt wird in der Produktion von Arte, wie Autos, Drucker, PCs und und und der geplanten Obsoleszenz unterliegen. Die Wirtschaft hat kein Interesse an langlebigen Produkten. Denn dann kaufen Kunden irgendwann nichts mehr, weil eine Sättigung erreicht wurde. Dies wird vermieden. Denn unsere Wirtschaft basiert auf dem Prinzip des konstanten Wachstums.
Neues Verhalten der Käufer
Alle 2 Jahre gibt es ein neues Handy, das alte landet auf den Müll. Alle paar Jahre ein neues Auto. Strumpfhosen haben z.T. eine Verfallszeit von einem Tag usw. Wir kaufen neu. Wir wollen neu kaufen.
Wo bleibt der Müll?
Diese Frage stellen wir uns Deutschland sicher nicht. Alles sieht sauber aus, die Müllabfuhr kommt regelmäßig. Wir haben doch kein Müll-Problem!
Doch haben wir. Global gesehen. Denn der Müll wird (zum Teil illegal) in andere Länder mittels Container verschifft und dort abgeladen.
Ergebnis: Täler voller Müll.
Im Bild: Computerschrott, auch aus Deutschland, wo der Fluss vor Jahren floss.
Beitrag bei Arte
Dies war eine ausgwählte Zusammenfassung des Beitrages bei Arte zum Thema Obsoleszenz. Hier gibt es den kompletten Beitrag zum Ansehen:
Man könnte durchaus Glühlampen herstellen die länger halten, das Problem ist aber, das dann der ohnehin schon schlechte Wirkungsgrad von gerade mal 5% noch schlechter wird. Im Winter mag es ja von Vorteil sein, das 95% der eingesetzten Energie nur Wärme und kein Licht erzeugen …
Aber nun gibt es ja LED-Lampen, die halten (angeblich) 25000 bis 50000 Stunden und länger. :-)
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Die Hesteller wollen natürlich verdienen…dass diese erst ab weniger als 50 Tage Dauerbrennen bestraft werden, ist mal wieder witzig.
Wie soll dem Bürger ein umweltfreundliches dasein auf der Erde beigebracht werden, wenn es uns so vorgemacht wird!?
Auch zum hier erwähnten illegal entsorgten Müll gilt gleiches:
Laut einer aktuellen Schätzung der Vereinten Nationen verschiffen deutsche Unternehmen jährlich 100.000 Tonnen Elektroschrott illegal nach Afrika.
(http://www.recyclingnews.info/zahl.php?zid=42)
Zum Vergleich: Ein Bürger, der dabei erwischt wird wie er eine Kippe in die Umwelt schnippt, zahlt 15 Euro.
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